27
Apr

Interview mit Dr. Petra Becker

In diesem Interview möchten wir Ihnen die diesjährige Kongressreferentin Dr. Petra Becker vorstellen. Sie berichtet unter anderem darüber, wie sie „Leben lieben“ in Ihren Arbeitsalltag integriert und welche Rolle das wichtige Thema der Nachhaltigkeit dabei einnimmt.

Dr. Petra Becker ist als geschäftsführende Gesellschafterin der Dr. Becker Unternehmensgruppe für die Bereiche IT, Entwicklung und Nachhaltigkeit zuständig. Seit dem Jahr 2019 verfolgt die Gruppe eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie und wurde 2021 im Rahmen der „Healthcare Climate Challenge“ der „NGO Healthcare without Harm“ als eine von zwei deutschen Gesundheitseinrichtungen ausgezeichnet.

Was verbinden Sie mit den Worten „Leben lieben“?
„Leben lieben“ ist sehr vielschichtig. Etwas zu lieben bedeutet eng verbunden zu sein, zu unterstützen und zu befördern aus sich heraus ohne die Erwartung von Gegenleistung. Und dass was man liebt, muss nicht perfekt sein. Das Leben zu lieben bedeutet nicht nur das eigene Leben, sondern alles Lebendige auf diesem Planeten zu achten, zu erhalten und zu schützen, aber auch zu genießen.

Wie integrieren Sie „Leben lieben“ in den Arbeitsalltag Ihres Gesundheitsunternehmens?
Einer unserer wichtigen Werte ist authentische Zuwendung. Dies bedeutet nicht nur unseren Patient*innen und Mitarbeiter*innen zugewandt zu sein, sondern bei all unserem Handeln die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft mit zu bedenken.

Welche Rolle nimmt die Nachhaltigkeit dabei ein?
Als Familienunternehmen denken wir langfristig. Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen hat dabei immer schon Berücksichtigung gefunden. Die ökologischen Folgen unseres Handels sind uns allerdings erst in den letzten Jahren in ihrem vollen Ausmaß bewusstgeworden. Daher haben wir nun Nachhaltigkeitsziele für die nächsten Jahre definiert, die alle Arbeitsbereiche im Unternehmen betreffen.

Was möchten Sie Ihren Mitmenschen mit Ihrem Vortrag auf den Weg geben?
Das Gesundheitswesen trägt maßgeblich dazu bei, dass die internationalen Nachhaltigkeitsziele erreicht werden. Bewusstwerden muss, dass wir insbesondere im Bereich der Ökologie, auch Verursacher sind. Damit haben wir die Verantwortung, die Lebensbedingungen folgender Generationen zu erhalten und weitere Schäden durch Klimawandel und Verlust der Biodiversität zu verhindern. Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe uns auf die Gesundheitsfolgen des Überschreitens der ökologischen Grenzen als Gesundheitswesen vorzubereiten und die notwendige Kompetenz aufbauen, z.B. klimabedingte Erkrankungen bestmöglich zu behandeln.